Frühgeschichte weltweit

Die Stampflehmtechnik, die auch als Pisé bezeichnet wird, tauchte erstmals in Karthago an der nordafrikanischen Küste zur Zeit der Phönizier um 800 v. Chr. auf. 

Hannibal, der karthagische Stratege und Heerführer, baute auf seinen Feldzügen nach Rom Wachtürme aus Stampflehm und verbreitete so das Wissen um diese Bautechnik im gesamten Mittelmeerraum. Die Römer nahmen die Pisé-Methode zur Kenntnis, bauten aber lieber mit "Puzzolan-Zement", einer Mischung aus Erde, gebranntem Kalk und vulkanischen Bimssteinen und Tuffen (Puzzolan) wie Trass.

Bereits in der Römerzeit bekannt, erlebte die Stampflehmtechnik später einen weiteren Aufschwung, diesmal aus Richtung Nordafrika während der islamischen Expansionszeit, die um 630 n. Chr. begann. Aus dieser Zeit stammen viele Stampflehmburgen in Südspanien sowie die berühmten Kasbahs der Berber in Marokko, die aus Lehm gebaut wurden. Ab dem zweiten Jahrhundert ersetzte Europa die ungebrannte Erde zunehmend durch Baumaterialien, die sich besser für das kältere und feuchtere Klima eigneten. 

Die Lehmbauweise verschwand weitgehend aus der traditionellen Bauweise, obwohl sie in ländlichen Gebieten weiterhin verwendet wurde. Erst Mitte des 16. Jahrhunderts, als die rasche Verstädterung und die Massenabwanderung aus den ländlichen Gebieten vor allem im 19.